
Mehr Ausgaben, weniger Conversions: Was du aus den Digital Experience Benchmarks 2025 lernen kannst
Unternehmen investieren immer mehr in digitale Werbung, doch die Besucherzahlen und Conversions sinken – ein echtes Dilemma für digitale Teams. Der neue 2025 Digital Experience Benchmark Report von Contentsquare deckt auf, wie sich das Nutzerverhalten im letzten Jahr verändert hat und welche Auswirkungen das auf digitale Kundenerlebnisse hat. Die Daten basieren auf 90 Milliarden Sessions und 389 Milliarden Seitenaufrufen auf 6.000 Websites weltweit und decken 9 verschiedene Branchen ab, darunter Retail, Finanzdienstleistungen und das Reise- und Gastgewerbe.
Laut dem Report sind die Kosten pro Websitebesuch im Vergleich zum Vorjahr um 9 % gestiegen, in den letzten zwei Jahren sogar um 19 %. Gleichzeitig ist die Conversion Rate um 6,1 % gesunken. Digitale Teams stehen vor einer klaren Herausforderung: Höhere Ausgaben bringen nicht automatisch bessere Ergebnisse. Jedes einzelne Nutzererlebnis zählt also mehr denn je. Wie können Unternehmen trotz dieser Veränderungen ihre digitale Performance verbessern und den wachsenden Kundenanforderungen gerecht werden? In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Trends sich aus den Benchmarks 2025 ableiten lassen und wie du deine digitale Strategie 2025 daran anpassen kannst.
Was ist die Digital Experience und warum solltest du sie im Blick haben?
Die Digital Experience (DX) umfasst sämtliche digitalen Interaktionen zwischen Unternehmen und deren Kundinnen und Kunden – von Websites und Apps bis hin zu Social Media und E-Commerce-Plattformen. Sie beeinflusst maßgeblich, wie Nutzende mit einer Marke interagieren und ob sie am Ende konvertieren oder abspringen. Eine reibungslose, schnelle und ansprechende Nutzererfahrung sorgt für höhere Zufriedenheit, stärkere Kundenbindung und steigende Umsätze. Umgekehrt kann eine frustrierende Digital Experience potenzielle Kundinnen und Kunden abschrecken und das Image einer Marke dauerhaft schädigen. Die digitalen Erfahrungen anhand von KPIs messbar zu machen und diese immer im Blick zu behalten, ist also entscheidend für das Wachstum und den Erfolg eines Unternehmens.
Die drei wichtigsten Insights für deine Digital Experience
1. Traffic wird immer teurer
2024 ging der Traffic über alle Branchen hinweg im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 % zurück. Bezahlt Kanäle machten 39 % des gesamten digitalen Traffics aus. Vor allem Social Media Ads brachten mehr Besuchende – aber zu einem hohen Preis. Marken, die stark auf Paid Ads setzten, verzeichneten eine höhere Absprungrate (+9,2 %) und niedrigere Conversions (-10,6 %). Insgesamt sind die Kosten pro Websitebesuch um 9 % gestiegen.
Traffic im Jahr nach Gerät, Besuchersegment und Kanal
2. Frustration als Conversion-Killer
Frustration kostet Unternehmen wertvolle Conversions. Laut dem Benchmark Report waren 2024 40 % aller Online-Besuche von Frustration geprägt. Das kann viele Ursachen haben. Beispielsweise stören Probleme, wie etwa lange Ladezeiten, Besuche eher subtil. Aber natürlich können auch auffällige Reibungspunkte, wie defekte Links oder nicht-klickbare Elemente, das Nutzererlebnis negativ beeinflussen. Mit 18,8 % waren JavaScript-Fehler der Spitzenreiter unter den Frustrationsfaktoren 2024.
Anteil der Frustrationsfaktoren im Jahr 2024
3. Engagement und Nutzung gehen zurück
Nutzende, die sich intensiv mit den Inhalten einer Website beschäftigen, konvertieren mit höherer Wahrscheinlichkeit. Websites mit einer geringen Anzahl an aufgerufenen Seiten und einer kurzen Verweildauer verzeichnen wiederum niedrigere Conversions. Die Digital Experience Benchmarks zeigen, dass es immer schwieriger wird, die Aufmerksamkeit von Websitebesuchenden aufrechtzuerhalten: Weniger Seitenaufrufe pro Sitzung, eine kürzere Verweildauer und eine niedrigere Scroll Rate reduzieren zusammengenommen das Nutzer-Engagement um 6,5 %.
Engagement-Metriken nach Gerät
4 Tipps für deine digitale Strategie auf Basis der Digital Experience Benchmarks 2025
1. Gehe beim Traffic kein Risiko ein
Um dem Trend des sinkenden Traffics entgegenzuwirken, sollten Marken nicht ausschließlich auf bezahlte Kanäle setzen. Untersuche deine Traffic-Quellen genau und verschaffe dir einen Überblick darüber, wie sich Nutzende von verschiedenen Kanälen auf deiner Website bewegen. Wenn du weißt, wie die Journeys verschiedener Segmente aussehen, kannst du leicht Chancen zur Optimierung erkennen. Denke außerdem darüber nach, wie du deinen Channel-Mix diversifizieren kannst, um dein Budget klüger zu verteilen. Gibt es Kanäle, bei denen du noch nicht das volle Potenzial ausschöpfst? Lohnt sich die Optimierung deiner Website für die Suche über AI-Chatbots, die von immer mehr Menschen genutzt werden? Gibt es spezielle Mediennetzwerke, die du für zielgruppenspezifische Werbung ausprobieren kannst? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Diversifikation, die Digitalteams in Erwägung ziehen sollten.
2. Erkenne Frustration, bevor sie zum Problem wird
Technische Fehler, Bugs und langsame Ladezeiten sollten regelmäßig überprüft und schnell beseitigt werden, bevor sie weitreichende Auswirkungen auf deine User-Experience, deinen Umsatz und dein gesamtes Markenbild haben. Tools für Echtzeit-Analysen und Monitoring helfen, kritische Fehler frühzeitig zu erkennen und ihre Behebung zu priorisieren. Unsere Analysen zeigen, dass Teams, die ihre Digital Experience regelmäßig überwachen, Reibungspunkte 4,5 Mal effektiver reduzierten als ihre Konkurrenz.
3. Kenne deinen Content und nutze Personalisierung
Um die Aufmerksamkeit von Besuchenden halten zu können, musst du wissen, welche Inhalte gut funktionieren und welche nicht. Nutze z. B. Heatmaps, um zu analysieren, welche Teile deiner Website besonders ansprechend für User sind und welche weniger beliebt, um die Platzierung deines Contents besonders effektiv zu gestalten. Das digitale Kundenerlebnis beginnt immer öfter in den sozialen Medien, über die Suche oder sogar mit Werbeanzeigen. Achte daher darauf, dass deine Onsite-Experience genau das liefert, was du Offsite versprichst. Setze Personalisierung ein, wo immer es Sinn ergibt, z. B. durch segmentierten Landingpage-Content oder individuelle Produktempfehlungen. Personalisierung steigert die Relevanz und verbessert das Nutzererlebnis.
4. Betrachte die gesamte Customer Journey
Kundenbindung beginnt beim ersten Besuch, nicht erst nach einem Kauf. Es hilft nichts, den Traffic zu steigern (v.a. wenn dieser immer teurer wird), wenn du auf deiner Website keine reibungslose Digital Experience bereitstellst, mit der du Nutzende von deiner Marke überzeugen kannst. Identifiziere deine wichtigsten Customer Journeys und sieh dir genau an, wie du die gesamte Nutzererfahrung an jedem Schritt verbessern kannst, um wirklich mehr aus jedem Besuch herauszuholen. Setze dazu auch Voice-of-Customer-Tools wie Exit-Intent-Umfragen und NPS-Umfragen ein, um direktes Feedback zu deinen digitalen Erlebnissen einzuholen.
Die Digital Experience Benchmarks zeigen: Jeder Klick zählt
Die Zeiten einfacher Traffic-Gewinnung sind vorbei. Unternehmen müssen die Qualität ihrer digitalen Erlebnisse in den Fokus rücken, um den wachsenden Kundenanforderungen gerecht zu werden. Wer seine digitale Strategie gezielt an den Bedürfnissen seiner Kundinnen und Kunden ausrichtet, Frustration beseitigt, relevanten Content bereitstellt und die gesamte Customer Journey optimiert, kann seine Digital Experience auf ein neues Level heben. Unternehmen, die in digitale Experiences investieren, werden langfristig belohnt – mit zufriedeneren Kundinnen und Kunden und höheren Umsätzen.