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Fullstack-Testing

Warum Fullstack-Testing in Ihrer zukünftigen A/B-Teststrategie eine wichtige Rolle spielen sollte

1 December 2020
Lesezeit : 
6 Minuten
Michael Witzenleiter
Michael Witzenleiter
Michael Witzenleiter ist CEO und Gründer von Conversion Maker, einem Technologie-Unternehmen für Conversion-Rate-Optimierung. Neben der eigenen KI-gestützten Software Conversion Maker AI zur Erstellung und Optimierung von Marketing-Texten, setzt das Unternehmen dafür auf eine Palette führender Lösungen von Drittanbietern. Michael Witzenleiter beschäftigt sich bereits seit über 15 Jahren mit Online Marketing und etablierte bis Ende 2021 als Managing Director die französische A/B-Testing-Plattform Kameleoon im deutschsprachigen Raum.

Wenn es um die Einführung von A/B-Tests geht, haben Website-Anbieter in der Regel zwei Möglichkeiten: Sie können clientseitige oder serverseitige A/B-Tests implementieren. Dabei hängt die Wahl des Ansatzes meistens von speziellen Geschäftsanforderungen ab, wie z.B. der Unternehmensstruktur, den internen Ressourcen und vor allem der Struktur und der Ziele der Tests, die durchgeführt werden sollen.

Aber was versteht man eigentlich unter clientseitigen und serverseitigen Tests? Worin liegen die Unterschiede und Vorteile beider Ansätze? In diesem Blogartikel betrachten wir nicht nur die verschiedenen Anwendungsbereiche, sondern zeigen gleichzeitig anhand des Fullstack Ansatzes, dass Sie nicht länger zwischen beiden wählen müssen: Verbinden Sie einfach mit hybriden Tests die Vorteile beider Methoden!

1 Clientseitig vs. serverseitig

Beim clientseitigen Testen werden die Webseiten direkt im Browser des Besuchers verändert. Hierzu wird der Quellcode der Originalseite vom Server an den Browser des Besuchers weitergeleitet und ein Skript (Javascript, CSS, HTML, etc.) steuert die gewünschten Änderungen direkt im Browser (ob Chrome, Firefox, Safari, Opera, usw.), um eine Version der modifizierten Seite anzuzeigen. Somit lassen sich A/B-Tests und Personalisierungen sehr schnell erstellen, die zum Beispiel auf die Platzierung von Texten, Änderung von Call-to-Action-Buttons, Anordnung von Blöcken oder das Hinzufügen von Pop-Ins abzielen.

Clientseitige Tests und Personalisierungen erfordern dabei keine fortgeschrittenen technischen Kenntnisse und sind für digitale Marketer leicht umzusetzen. Die clientseitige Ausführung von A/B-Tests hat für Website-Anbieter vor allem den Vorteil, dass Tests sehr flexibel eingesetzt und von einer großen Anzahl an Mitarbeitenden aus dem Marketing-Team implementiert werden können.

Clientseitige Tests ermöglichen nicht nur die Abfrage von Scroll- und Klick-Zielen, ein weiterer großer Vorteil liegt im Targeting. Wenn Tests nur für bestimmte Zielgruppen (bspw. Desktop vs. Mobile Nutzer) ausgespielt werden sollen, bietet der clientseitige Ansatz deutlich mehr Möglichkeiten.
Christoph Ernst
Christoph Ernst
Technical Account Manager, Kameleoon

Doch reicht der clientseitige Testansatz heute noch aus? Entspricht ein Ausspielen von A/B-Tests auf reiner Frontend-Ebene einem komplexer gewordenen Standardnutzer, der Webseiten und Services omnikanal konsumiert?

Serverseitig zu arbeiten bedeutet, dass Optimierungshypothesen auf der Seite der Backend-Architektur erstellt werden. Die Änderungen werden direkt beim Laden der HTML-Seiten generiert, sodass alle Testelemente direkt aus der Programmieroberfläche heraus gesteuert werden. Auf diese Weise lassen sich umfassendere Tests sowie Personalisierungen von Struktur und Ablauf der Webseiten realisieren.

Überall dort, wo Logik im Backend-Bereich eine große Rolle spielt, ist serverseitiges Testen unerlässlich. Komplizierte Tests, beispielsweise bezüglich verschiedener Preismodelle, können nicht nur auf Frontend Ebene ausgespielt werden, sondern haben Auswirkungen auf angeschlossene Systeme wie Rechnungs- und Buchhaltungsprogramme. Gerade solche den Sales Funnel oder auch Suchalgorithmen betreffende Experimente können einen hohen Mehrwert bieten, müssen aber professionell serverseitig geschehen
Ulf Mayer
Ulf Mayer
Solution Engineer, Kameleoon

Vorteile von clientseitigen und serverseitigen Tests

Clientside Serverside
Einfache Einbindung aller Mitglieder der digitalen Marketingabteilung Ermöglichung komplizierterer Experimente (Preisveränderungen,Suchalgorithmen, neue Produktfunktionen, etc.)
Einfache Umsetzung von Veränderungen im Website-Design: Button, Wording, Reihenfolgen, Farben, etc. Reduzierung von Ladezeiten / des Flicker Effekts
Targeting: Ausspielen von Tests an definierte Nutzergruppen (bestimmte URLs, Browser, Mobil, Auflösung, wiederkehrende Nutzer, etc.) Omnikanales Ausrollen von Tests auf Browser- und App-Anwendungen gleichermaßen

2 Fullstack: crossfunktional Vorteile ausnutzen

Mit dem Fullstack Ansatz lassen sich die Vorteile von clientseitig und serverseitig ausgespielten A/B-Tests leicht miteinander verbinden. Nicht nur aus technischen, sondern auch aus datenschutzrechtlichen Aspekten gehört die Integration eines Fullstack Ansatzes auf jeden Fall zu einer modernen Teststrategie dazu.

Der Fullstack Ansatz ermöglicht es Website-Anbietern, komplizierte Tests omnikanal durchzuführen und dabei gleichzeitig Targeting-Optionen zu berücksichtigen. In einer einzigen interdisziplinären Testkampagne können so beispielsweise Preisveränderungen omnichannel geprüft werden (Backend), wobei z.B. Design und die Farbe der Preisanzeigen davon abhängen, ob es sich um wiederkehrende Nutzer handelt oder nicht (Frontend). Auf Kameleoons Fullstack Plattform können Sie genau diese Kombination implementieren, sodass Marketing- und Technik-Teams gemeinsam an Experimenten und Personalisierungen arbeiten können.

3 Warum Fullstack auf für Ihre Teststrategie 
ausschlaggebend sein kann

1. Tendenz zu crossfunktionalen Teams

Aufgrund der steigenden Komplexität im digitalen Marketing erkennt man in letzter Zeit eine deutliche Tendenz hin zu crossfunktionalen Teams. Die Zusammenarbeit von digitalen Marketers, UXlern, Analysten, Frontend Entwicklern, Backend Entwicklern sowie hybriden Entwicklern (Frontend + Backend) steht bei Website Anbietern hoch im Kurs. Bei Einbeziehung eines Fullstack Frameworks haben diese Akteure die Möglichkeit, A/B-Tests gemeinsam so zu konzipieren, dass sie für alle Seiten am schnellsten und effektivsten auszuführen sind. Nur unter Einbeziehung dieser verschiedenen Perspektiven erreicht man eine 360° Sicht auf den Nutzer.

2. 360° Grad Tests aus mehreren Perspektiven

Dank der immer häufiger verwendeten Fullstack Frameworks erreicht man auch in Bezug auf A/B-Tests eine ganzheitliche Sicht auf seine Nutzer. Testkampagnen sind nun in der Lage, Nutzer über die clientseitige und serverseitige Ebene hinweg zu verfolgen und somit Usergruppen bezogene Tests über einen längeren Zeitraum präziser auszuspielen. Ein Fallbeispiel:
Einer unserer Kunden wollte vor Kurzem den Button auf seiner Webseite testen, der in den Apple Store verweist, um eine zu seinem Service passende iOS-Applikation herunterzuladen. Mit Kameleoons Fullstack Plattform ist man in der Lage, clientseitig das Design des Buttons zu testen, und gleichzeitig den Nutzer mit einem Unique Identifier auch auf Serverebene nach Herunterladen der App wiederzuerkennen, in eine bestimmte Nutzergruppe einzuteilen und die Testkampagne fortzuführen.
Jan Pertzborn
Jan Pertzborn
Technical Project Manager, Kameleoon

3. Datenschutzkonform und gleichzeitig flexibel

Differenzierte, auch Website übergreifende Targeting-Funktionen nutzen häufig Third Party Cookies. Verschiedene DSGVO-bezogene Rechtsprechungen erschweren den Cookie-Einsatz auf Browser-Ebene erheblich, indem genaue Vorschriften für die Cookie-Dauer oder die Gestaltung von Opt-in-Bannern gelten. Mit dem Fullstack Ansatz ist es möglich, auf Clientebene zu testen und gleichzeitig die Nachverfolgung eines Nutzers durch das Setzen eines First Party Cookies auf Serverebene sicherzustellen. Daher lohnt es sich nicht zuletzt auch aus datenschutzrechtlichen Gründen, eine Fullstack Teststrategie im Unternehmen zu implementieren.

4. State-to-the-art: Anpassung von A/B-Tests an aktuelle Strukturentwicklungen

Seit einiger Zeit lässt sich die Tendenz erkennen, dass moderne Webapplikationen bspw. mit Node JS oder serverseitigem Javascript geschrieben werden. Außerdem arbeiten Website-Anbieter auf Browser-Ebene zunehmend mit Javascript Frameworks wie Vue.js, Angular.js oder React, um die Performance nachhaltig zu verbessern. Dies stellt das clientseitige Testen vor eine große Herausforderung: Denn normalerweise sind es die sogenannten Events (Neuladen und Aufrufen einer Webseite), die den Auslöser zur Ausspielung eines A/B-Tests auf DOM (Document Object Model) - Ebene geben.

Um die Performancesteigerung zu erreichen, sorgen die modernen Javascript Frameworks dafür, dass nach einmaligem Laden der Webseite keine weiteren Serveranfragen des Clients mehr stattfinden und nur noch Teilbereiche der Webseite neu geladen werden. Auch hier liegt die Lösung im Fullstack Ansatz, der eine optimale Anpassung an moderne Webapplikationen darstellt. Im Vorfeld kann demnach im SDK (serverseitig) für einen ganz bestimmten Webseitenbereich definiert werden, welche Veränderungen auch auf Clientebene (Banner-Änderungen, Call-to-Action-Buttons, etc.) ausgespielt werden sollen.

Zunehmende Zusammenarbeit in crossfunktionalen Teams, die Entwicklung von Testkampagnen aus mehreren Perspektiven, Datenschutz sowie die frühzeitige Erkennung von Trends moderner Webapplikationen sind alles wichtige Gründe, warum Sie auch Ihr Unternehmen mit einer Fullstack Teststrategie ausrüsten sollten. Kameleoon bietet Ihnen mit seiner Fullstack Plattform ein professionelles Tool und unterstützt Sie aktiv bei der Umsetzung Ihrer Teststrategie.

 

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Michael Witzenleiter
Michael Witzenleiter
Michael Witzenleiter ist CEO und Gründer von Conversion Maker, einem Technologie-Unternehmen für Conversion-Rate-Optimierung. Neben der eigenen KI-gestützten Software Conversion Maker AI zur Erstellung und Optimierung von Marketing-Texten, setzt das Unternehmen dafür auf eine Palette führender Lösungen von Drittanbietern. Michael Witzenleiter beschäftigt sich bereits seit über 15 Jahren mit Online Marketing und etablierte bis Ende 2021 als Managing Director die französische A/B-Testing-Plattform Kameleoon im deutschsprachigen Raum.